Faszien sind ein Bindegewebenetzwerk aus Fibroblasten, die hauptsächlich Kollagen produzieren, und Flüssigkeit. Darin befinden sich eine enorme Vielfalt an Zellen, Sinnesorganen (Rezeptoren), Blut- und Nervenfasern. Das Ganze kannst du dir in etwa wie die weiße Haut von Zitrusfrüchten vorstellen.

Dieses Faszien-Netzwerk ist ein echtes Wunder der Natur: Wie ein gigantisches Netzwerk durchziehen Faszien deinen gesamten Körper und umhüllen dabei Muskelgewebe, Organe und Knochen ebenso wie Blutgefäße, Nerven- und Lymphbahnen. Sie erfüllen dabei vor allem zwei Aufgaben:

• Faszien bieten sowohl Stabilität als auch Flexibilität: Das Faszien-System meistert durch eine Art Gitternetzwerk zwei grundverschiedene, fast gegensätzliche Aufgaben. Ohne sie würdest du regelrecht zusammensacken!
• Faszien bieten Schutz: Als Schutzhülle bewahren Faszien deine Organe und Muskeln vor Schäden. Sie dienen als Puffer zwischen den Gewebestrukturen und sind noch dazu unser größtes Kommunikations- und Sinnesorgan. So befinden sich im Faszien-Gewebe z.B. mehr Schmerzrezeptoren als im Muskelgewebe.

Das Faszien-Gewebe reagiert beständig auf unsere Bewegungen und Bewegungsmuster – somit auch auf Stimmung und Befindlichkeiten. Bei einseitiger Belastung können die Faszien daher verkleben, verfilzen und verhärten.

Das den gesamten Körper durchziehende Faszien-Gewebe kann bei einseitiger Belastung verkleben und kann so die Ursache für alle Arten von Bewegungsschmerzen sein:

• Schmerzen am Kopf und im Gesicht (Kieferschmerzen, Kopfschmerzen, Migräne),
• Schmerzen am Oberkörper & Rumpf (Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen, Brustschmerzen),
• Schmerzen an den Extremitäten (Arm-, Finger- & Handschmerzen, Bein- & Fußschmerzen.)

Durch die Verklebungen bzw. Verfilzung sind deine Faszien nicht mehr flexibel und elastisch – sie verhärten. Das Problem: Sind die Faszien an einer Stelle nicht mehr flexibel und verhärtet, muss der Körper das an anderer Stelle ausgleichen. Dabei entstehen Überspannungen, die gefährlichen Druck auf deine Gelenke und Bandscheiben ausüben. Und davor warnt dich der Körper durch Einschränkung der Beweglichkeit und mit Schmerzen.

Regelmäßige, vielseitige und zugleich ausgleichende Bewegung hält dein Faszien-System elastisch, dehnbar, gesund und beugt Beschwerden vor.

Und das Gute daran: Das Faszien-Gewebe bleibt unser gesamtes Leben lang anpassungsfähig. Achte daher vor allem auf die drei Faktoren, die verfestigte, verklebte und verschlackte Faszien begünstigen:

• Bewegung: Bewegungsmangel verklebt die Faszien. Ausgleichende Bewegungen gegen die einseitigen Bewegungsabläufe deines Alltags sind deshalb wichtig. Dehnen ist ein entscheidender Bestandteil des Faszientrainings: So bringst du unnachgiebige Muskeln und Faszien wieder auf ihre natürliche Länge.
• Ernährung & Flüssigkeitszufuhr: Verzichte nach Möglichkeit auf tierische Produkte, um einer Übersäuerung vorzubeugen. Vollwertige, pflanzliche Nahrung ist der beste Nährstofflieferant für dein Faszien-System. Achte ebenso auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
• Psyche: Achte auf ein ausgeglichenes Gemüt, reduziere nach Möglichkeit den Stress und gönne dir Pausen zum Abschalten.